Wenn Eltern Hilfe brauchen: Unterstützungsangebote für Familien mit Kindern

Als Elternteil wollen Sie natürlich das Beste für Ihre Kinder. Doch Unsicherheiten und Überforderung gehörten bei vielen Eltern zum Alltag und können das Familienleben und die Beziehung zum Nachwuchs stark belasten. Aus diesem Grund gibt es zahlreiche Hilfsangebote, die Eltern und andere Erziehungsberechtigte unterstützen sollen.

Wann ist es sinnvoll, sich Hilfe zu suchen?

Die kurze Antwort darauf lautet: immer dann, wenn Sie Hilfe benötigen. Hilfsangebote für Eltern sind nicht nur zur Bewältigung von akuten Familienkrisen gedacht. Auch Fragen zur Entwicklung des Kindes oder mit der Pubertät einhergehende Herausforderungen können ein guter Grund sein, sich Hilfe zu suchen.

Zu den häufigsten Auslösern für das Aufsuchen von Beratungs- und Hilfsstellen zählen beispielsweise:

  • Erziehungsfragen,
  • Entwicklungsauffälligkeiten,
  • Fragen zur Mediennutzung der Kinder,
  • Problemen in Kindergarten, Kita und Schule,
  • Familienkrisen,
  • oder Missbrauch, Misshandlung und Gewalt.

Eltern-Kind-Gruppen

Sich mit anderen Menschen in einer ähnlichen Lebenssituation auszutauschen, kann oft schon eine große Erleichterung und Hilfe sein. Ein erster Schritt mit vergleichsweise niedriger Hemmschwelle kann deshalb die Suche nach Onlineforen oder lokalen Eltern-Kind-Gruppen sein. Hier können sich Eltern mit Gleichgesinnten über Sorgen und Probleme austauschen und sich gegenseitig in Erziehungs- und Familienfragen unterstützen.

Kinder- und Jugendhilfe

Unter dem Begriff „Kinder- und Jugendhilfe“ werden verschiedene Angebote und Leistungen öffentlicher und freier Träger zusammengefasst. Diese richten sich nicht nur an Eltern und Erziehungsberechtigte, sondern auch an Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene bis 27 Jahren. Organisationen wie die Kompetenz Jugendhilfe GmbH haben das Ziel, die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen zu gemeinschaftsfähigen und eigenverantwortlichen Persönlichkeiten zu unterstützen.

Die Angebote und Leistungen der Kinder- und Jugendhilfe werden zum größten Teil aus öffentlichen Mitteln finanziert. Eine Vielzahl von Jugendhilfeleistungen wird deshalb kostenlos erbracht. Hierzu zählen unter anderem:

  • sozialpädagogisch begleitete Beschäftigungs- und Ausbildungsmaßnahmen
  • Erziehungsberatung
  • soziale Gruppenarbeit
  • Aufwendungen für Betreuungshelfer und Erziehungsbeistand
  • sozialpädagogische Familienhilfe

Gut zu wissen:

Weiterhin haben Familien das Recht auf verschiedene finanzielle Unterstützungsangebote. Welche für Sie infrage kommen, erfahren Sie beispielsweise mit dem Infotool des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Hilfe zur Erziehung

Eine Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendhilfe sind sogenannte „Hilfen für Erziehung“. Unter diesen Begriff fallen Angebote für Hilfe, Beratung und Betreuung durch professionelle Fachkräfte. Diese Angebote können dann genutzt werden, wenn aus verschiedenen Gründen eine dem Kindeswohl entsprechende Erziehung nicht gewährleistet werden kann, z.B. durch:

  • schwierige Phasen in der Entwicklung des Kindes,
  • psychische Probleme (bei Erziehungsberechtigten oder Kindern),
  • Schwierigkeiten bei der Bewältigung des Familienalltages,
  • Familienkrisen durch Scheidung oder Trennung,
  • Probleme mit Gewalt, Vernachlässigung oder Sucht.

Wer kann Hilfen zur Erziehung beantragen?

Hilfen zur Erziehung können alle Personen beim Jugendamt beantragen, die das Sorgerecht für ein oder mehrere Kinder haben. Dazu zählen:

  • Eltern,
  • Pflegeeltern,
  • Großeltern,
  • sowie der gesetzliche Vormund.

Auch Kinder und Jugendliche selbst haben das Recht, sich in allen Entwicklungs- und Erziehungsangelegenheiten an das Jugendamt zu wenden oder andere Beratungsstellen aufzusuchen.

Die Annahme der Hilfen ist komplett freiwillig. Eine Zwangsbetreuung durch das Jugendamt muss also nicht befürchtet werden. Erst, wenn das Kindeswohl nachweislich gefährdet ist, beispielsweise durch Vernachlässigung, kann das Familiengericht eingreifen und die Eltern gegebenenfalls verpflichten, bestimmte Hilfsangebote in Anspruch zu nehmen.

Gut zu wissen: Anlaufstellen bei Notlagen und akuten Krisen

Ganz gleich, ob Sie Probleme im Job, mit Ihrem Partner oder mit Ihren Kindern haben oder in finanziellen Schwierigkeiten sind – in Notlagen können Sie bei verschiedenen Anlaufstellen schnellstmöglich Hilfe und professionelle Beratung erhalten.

Kindernet

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